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Δημοσιογραφία και «εθνικά θέματα»

Από το φίλο δημοσιογράφο Τάκη Μίχα μου εστάλη η παρακάτω ανακοίνωσή του:
[Σε επισκόπηση του Γερμανικού Τύπου που έκανε ο δημοσιογράφος Στέφανος Γεωργακόπουλος για λογαριασμό της Ντόιτσε Βέλε αναφέρεται σε δηλώσεις που υποτίθεται ότι έκανα στην κυριακάτικη Frankfurter Allgemeine Zeitung σύμφωνα με τις οποίες το ελληνικό κράτος δεν αναγνωρίζει «μακεδονική μειονότητα» επειδή φοβάται ότι πολλοί «σλαβομακεδόνες» θα διεκδικήσουν δικαστικά τις περιουσίες τους που κατασχέθηκαν μετά τον εμφύλιο του 1946/49. Η είδηση αυτή αναμεταδόθηκε από διαφορους ελληνικούς ραδιοσταθμούς με το γνωστό «οργισμένο» ύφος με το οποιο αντιμετωπίζονται Ελληνες δημοσιογράφοι που διαφωνούν με τις κρατούσες απόψεις στα «εθνικά θέματα».
Ομως η «σύνοψη» του συνεργάτη της Ντόιτσε Βέλε ήταν πέρα για πέρα αναληθής.Ούτε έκανα τέτοιες δηλώσεις ούτε δημοσιεύει κάτι σχετικό η γερμανική εφημερίδα.Ο δυο δημοσιευθείσες δηλώσεις που έκανα είναι:
A)“O νομος (σ.σ. που επιτρεπε την επάνοδο των Ελλήνων αλλα όχι των Σλαβομακεδόνων προσφυγων) εισάγει διακρίσεις εναντίον μιας συγκεκριμένης ομάδας ανθρώπων στη βάση της εθνοτικής τους καταγωγής.Ο εθνικά Ελληνες μπορούσαν ανακτώντας την ιθαγένεια τους να πάρουν πίσω την περιουσία τους οι Μακεδόνες όχι. Είναι ντροπή για ένα ευρωπαϊκό κράτος να διατηρεί ένα τέτοιο νομο»
B)« Η ύπαρξη η ανυπαρξία μιας Μακεδονικής μειονότητας είναι πάνω απ όλα ένα επιστημονικό ερώτημα και όχι ένα πολιτικό. Η ελληνική κυβέρνηση θα έπρεπε να διορίσει μια επιτροπή ανεξαρτητων επιστημόνων να διερευνήσει αυτό το πολύπλοκο θέμα.»
Οπως έχω επανειλλημένα αναφέρει σε κείμενα μου στην Ελλάδα σήμερα καταβάλλεται μια συντονισμένη προσπάθεια από τις αρχές να εξοντώσουν επαγγελματικά οποιονδήποτε δημοσιογράφο έχει κριτικές απόψεις στα «εθνικά θέματα» -και ιδιατερα τους δημοσιογράφους που συνεργάζονται με τα διεθνή ΜΜΕ. Είναι τραγικό ότι η Ντόιτσε Βέλε συνεργάζεται σε αυτή την προσπάθεια καθώς και όλα τα ελληνικά ΜΜΕ που αναμεταδωσαν την «είδηση» χωρίς να κάνουν τον κόπο έστω να επικοινωνήσουν πρώτα με τον δημοσιογράφο που αφορούσε η «είδηση».]
Τάκης Μίχας
Επισυνάπτω
Α)Το άρθρο της Frangfurte Allgemeine (FA)
[Manchmal merken sie es selbstDie slawische Minderheit im Norden Griechenlands fühlt sich schlecht behandelt. Denn Athen leugnet ihre ExistenzVon Michael MartensFlorina/Lerin. Für einen Mann, der nicht existiert, wirkt Pavlos Voskopoulos bemerkenswert lebendig. Er spricht schnell und eindrücklich, dabei gestikuliert er viel. "In den Schulen wird die Griechen gelehrt, dass sie direkte Nachkommen der antiken Hellenen seien. Man muss sich das vorstellen: zehn Millionen Griechen - und jeder ein Urenkel von Perikles." Voskopoulos sitzt an seinem Schreibtisch in den ärmlichen Räumlichkeiten des "Hauses der mazedonischen Kultur" im Zentrum des nordgriechischen Städtchens Florina. Einige seiner Mitstreiter aus der Partei "Ouranio Toxo" (Regenbogen), deren Vorsitzender er ist, sind auch da. Sie sind zurückhaltender als er, aber auch sie besitzen für Menschen, die es nicht gibt, eine erstaunliche Präsenz."Ouranio Toxo" bezeichnet sich selbst als Partei der (slawischen) mazedonischen Minderheit Griechenlands. Unter den griechischen Politikern dagegen herrscht in allen Parteien und auf allen Ebenen Einstimmigkeit: Es gebe keine mazedonische Minderheit im Norden Griechenlands, sagen sie. "Deshalb werden wir stets als Agenten verdächtigt - als Agenten Skopjes, der Nato oder Europas. Man fragt uns immer, wie viel Geld wir für unsere Arbeit bekommen. Ich frage dann zurück, ob auch Griechen, die für die Rechte der griechischen Minderheit in der Türkei oder in Albanien eintreten, vom Ausland bezahlte Agenten seien", sagt Voskopoulos. Zumindest die Bezeichnung als "Agenten Europas" treffe in gewisser Weise allerdings zu: "Als Agenten der europäischen Werte und des europäischen Umgangs mit Minderheiten lassen wir uns gern bezeichnen." Er wurde 1964 in Florina geboren, das bei den slawischen Mazedoniern Lerin heißt. Noch seine Großmutter sprach, wie viele der älteren slawischen Mazedonier in der griechischen Provinz Makedonien, kein Wort Griechisch. Auch in Griechenland weisen aber Wissenschaftler darauf hin, dass zumindest einige Tatsachen nicht geleugnet werden können: Als Griechenland durch die Balkan-Kriege 1912/1913 den größten Teil der historischen Region Makedonien eroberte, lebten in vielen der neuen Territorien keine Griechen, in anderen waren sie in der Minderheit. Das zeigt auch ein Blick auf Landkarten aus osmanischer Zeit, wo Dörfer und Städte, die heute griechische Namen haben, noch eindeutig slawisch klingende Bezeichnungen tragen. Um das Vielvölkergemisch im Norden des griechischen Staates zu "hellenisieren" (und gegensätzlichen Bestrebungen Bulgariens und Serbiens entgegenzuwirken), setzte Athen von Beginn an auf eine Assimilierungspolitik, die zeitweise mit massiven Repressalien einherging. Den Einwohnern wurde gesagt, sie seien direkte Nachfahren Alexanders des Großen, die slawischen Mazedonier hätten diese Wurzeln im Laufe der Jahrhunderte nur "vergessen" und einen slawischen Dialekt angenommen. Alexander Jossifidis schreibt in seinem Buch "Die slawophonen Griechen Makedoniens", dass vor den Balkan-Kriegen noch 250 000 "slawische Makedonier" in jenen Gebieten der Region lebten, die heute zu Griechenland gehören. Doch ihre Zahl nahm dann kontinuierlich ab. "Sämtliche Einrichtungen, wie Kirchen oder Schulen, die an eine eigenständige slawische beziehungsweise bulgarische Identität erinnerten, wurden geschlossen oder neuen Bestimmungen übergeben", schreibt Jossifidis. Die Umbenennung der Ortsnamen ging mit erzwungenen Änderungen der Familiennamen einher. Die Familie Banischew wurde zur FamilieVassiliadis, aus den Aschlakows wurden die Anastassiadis, und die Vorfahren von Pavlos Voskopoulos hießen einst Filipow. Mit dieser Politik erreichte der griechische Staat allerdings das Gegenteil des Erhofften: Die Unterdrückungsmaßnahmen "entfremdeten zahlreiche slawophone Makedonier mehr als alles andere zuvor von dem griechischen Staat", urteilt Jossifidis.So war es kein Wunder, dass sich die slawische Landbevölkerung im Norden Griechenlands während des griechischen Bürgerkrieges unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg den Kommunisten anschloss. Deren Ideologie war ihr zwar fern, doch die Kommunisten hatten einige Versprechen gemacht, vor allem in der Endphase des bis 1949 dauernden Krieges. "Für den Fall, dass die 1945 gegründete jugoslawische Republik Mazedonien Eigenstaatlichkeit erlangen würde, erklärten sich die griechischen Kommunisten im März 1949 bereit, von Slawophonen bewohnte Teile Griechenlands an diesen neuen Staat abzutreten", sagt der Historiker Stefan Troebst. Dafür, so fanden viele, lohne es sich zu kämpfen, doch nach der Niederlage der Kommunisten mussten sie bitter dafür bezahlen und ihre Heimat verlassen.Die Sieger erkannten ihnen die griechische Staatsbürgerschaft ab, Haus und Hof gingen verloren. Von den Verbliebenen wagten es bei einer Volkszählung 1951 nur noch 41 000 Befragte, sich als "slawophon" zu bezeichnen. Die tatsächliche Zahl lag nach vorsichtigen Schätzungen von Historikern aber wohl mindestens um ein Dreifaches höher. Von den Geflohenen schöpften erst nach dem Beitritt Griechenlands zur EG im Jahr 1981 manche wieder Hoffnung. Tatsächlich veröffentlichte die Regierung des sozialistischen Ministerpräsidenten Andreas Papandreou im Dezember 1982 einen Erlass, nach dem die politischen Flüchtlinge des Bürgerkrieges ihre Staatsbürgerschaft zurückerhalten durften. Die slawischen Mazedonier blieben davon ausdrücklich ausgenommen und sind es bis zum heutigen Tag. Darin sehen viele auch den wahren Grund für die halsstarrige Leugnung der Existenz einer mazedonischen Minderheit durch das offizielle Athen. Es gehe nicht um gegensätzliche Geschichtsbilder - man habe schlicht Angst vor einer Klagewelle der vor sechs Jahrzehnten Enteigneten und ihrer Nachkommen, sagt ein Geschäftsmann, der als Mazedonier mit slawischen Hintergrund unter griechischem Namen in Deutschland lebt, mit Rücksicht auf seine Angehörigen in Florina/Lerin aber nicht namentlich genannt werden will.XXX Der Athener Publizist Takis Michas sieht es ähnlich: "Der Erlass diskriminiert eine bestimmte Gruppe auf der Grundlage ihrer ethnischen Herkunft. Ethnische Griechen können durch ihn mit ihrer wiedererlangten Staatsbürgerschaft ihren Besitz zurückfordern, Mazedonier nicht. Es ist eine Schande für einen EU-Staat, an solchen Maßnahmen festzuhalten." Michas bezieht seit Jahrzehnten in vielen Fragen deutliche Gegenpositionen zur griechischen Nachkriegspolitik, was ihm einen Status als Außenseiter eingetragen hat. So tritt er dafür ein, dass Athen das bizarre Versteckspiel beenden solle: "Die Existenz oder Nichtexistenz einer mazedonischen Minderheit ist vor allem eine wissenschaftliche Frage, nicht eine politische. Die griechische Regierung sollte eine Kommission von unabhängigen Gelehrten einsetzen, um dieses sehr komplexe Thema zu untersuchen." XXXDer Streit rührt auch an die Frage, was eine Minderheit überhaupt ist, wie Minderheitsbewusstsein entsteht, wie es sich verändert und wie es missbraucht werden kann. Voskopoulos und die anderen Mitglieder der Parteiführung wehren sich zum Beispiel vehement gegen Vereinnahmungsversuche von Nationalisten aus Skopje, der Hauptstadt des Nachbarstaates Mazedonien. Denn das Ziel von "Ouranio Toxo" sei einzig die Anerkennung einer mazedonischen Minderheit im eigenen Staat - und der sei und bleibe Griechenland.Auch der Streit darüber, welche Sprache die slawischen Staatsbürger Griechenlands eigentlich sprechen, ist nicht entschieden. Zwar bekennen sich viele der "slawophonen" Staatsbürger Griechenlands heutzutage wieder zu ihren lokalen Dialekten, doch schon die Frage, ob es sich dabei um "Mazedonisch" handelt oder nicht, ist umstritten - zumal die Sprache von einem Dorf zum nächsten Unterschiede aufweist. Außerdem definieren sich viele ihrer Sprecher zumindest in der Öffentlichkeit als Griechen und gehen auf Distanz zu Voskopoulos und seiner Partei, die bei Wahlen in den Dörfern um Florina zwar stets einige tausend Stimmen gewinnt, aber keine bestimmende politische Kraft in der Region ist. Voskopoulos bestreitet das nicht, doch müsse man berücksichtigen: "Es gibt viele Leute, die Mazedonisch sprechen, aber behaupten, sie seien Griechen, weil sie verängstigt sind und Nachteile für sich oder ihre Kinder fürchten." Aber sieht man nicht in den Dörfern, wie die Leute heute wieder ohne Furcht ihre Sprache sprechen, auch in der Öffentlichkeit, an Bushaltestellen etwa oder in Cafés? Gewiss habe sich die Lage deutlich gebessert, und die Zeiten, da die Polizei mazedonische Dorffeste sprengte, seien vorbei, antwortet Voskopoulos, der bei der Präfektur Florina als Architekt angestellt ist, zumindest formal also keineswegs ausgegrenzt wird. Doch viele Menschen blieben vorsichtig, da es immer noch feine Methoden gebe, um Druck auszuüben, sagt Voskopoulos. So sei Dörfern, in denen es bei Wahlen allzu viele Stimmen für "Ouranio Toxo" gegeben habe, mit dem Entzug von staatlichen Investitionen gedroht worden. Das habe die Leute eingeschüchtert.Tatsächlich kann es dem Besucher in Florina/Lerin passieren, dass ein Gespräch, das er mit einem "echten Griechen" begonnen hat, sich nach einigen Gläsern Retsina als eine Konversation mit einem Menschen erweist, dessen Muttersprache Mazedonisch ist und der sich über seine Identität selbst nicht im Klaren ist. Vor allem Geschäftsleute, etwa Restaurantbesitzer oder die Inhaber von Läden, wagen es oft nicht, sich offen als Mazedonier auszugeben. Pavlos Voskopoulos will seine Identität jedoch nicht länger verstecken. Er will auch wieder Filipow heißen und hat sich mit einem Antrag auf die Rückgabe des Namens an die Behörden gewandt. Bisher erhielt er nur ablehnende Bescheide, doch Voskopoulos ist zäh. Er habe genügend Dokumente, die den früheren Namen nachweisen, sagt er. Zur Not will er bis nach Straßburg ziehen, vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Schließlich geht es ihm in gewisser Weise um Sein oder Nichtsein.]
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